Ehrung für naturverbundenen Unternehmer

Pfaffenhofener Naturschutzpreis auch in diesem Jahr ohne Festakt

Josef Scheller von der Stifterfamilie, Professor Hand Leppelsack und Landrat Albert Gürtner gratulieren dem Preisträger Karl Lichtenstern
Josef Scheller von der Stifterfamilie, Professor Hand Leppelsack und Landrat Albert Gürtner gratulieren dem Preisträger Karl Lichtenstern

Traditionell verleiht die LBV Kreisgruppe Pfaffenhofen am Buß- und Bettag den von der Familie Scheller gestifteten Pfaffenhofener Naturschutzpreis. Nachdem die Verleihung 2020 Corona bedingt ausfallen musste, hofften wir, dass wir unseren Preisträger aus 2020 dann in diesem Jahr gebührend ehren zu können. Doch auch in diesem jahr war leider keine feierliche Verleihung im Festsaal des Rathauses möglich, daher erfolgte die Verleihung im Landratsamt. Mit dem Naturschutzpreis wird eine Persönlichkeit geehrt, die sich für die Natur im Landkreis in besonderem Maße verdient gemacht hat. In diesem Jahr verleiht der LBV den Preis an den Unternehmer Karl Lichtenstern.

 

Das der LBV einen Unternehmer aus der Sparte Transportwesen und Kies- und Sandabbau mit dem Naturschutzpreis ehrt, erscheint auf den ersten Blick eher ungewöhnlich. In seiner Laudatio auf Herrn Lichtenstern macht Professor Leppelsack aber deutlich, dass der Preisträger 2020 im Arten- und Biotopschutz viele Projekte maßgeblich auf den Weg gebracht hat. Als zuständiger Fachmann für die Planung von Abbauflächen wurde sich Karl Lichtenstern schon früh der Notwendigkeit des Naturschutzes auf Arbeitsflächen bewusst. Kiesgruben bieten als Natur aus zweiter Hand vielen Arten einen Lebensraum, der in der normalen Agrarlandschaft so schon lange nicht mehr gegeben ist. Als 2014 die vertraglich notwendige Verfüllung von Kiesgruben anstand, war es ihm ein besonderes Anliegen neue Brutmöglichkeiten für die Bienenfresser zu schaffen, die sonst verloren gegangen wären. Auf seine Initiative hin wurden in einem ungenutzten Teil einer Sandgrube neue Steilwände angelegt, die in der nächsten Brutsaison von Bienenfressern angenommen wurden. Diese Steilwände boten aber auch einer Vielzahl von Wildbienen perfekte Bedingungen, um ihre Brutröhren darin anzulegen. Daraus entwickelte sich dann das LBV Projekt “Wildbienen in Abbaustätten“ mit einem Leitfaden für Grubenbetreiber, der zeigt, wie man mit wenig Aufwand, große Erfolge bei der Schaffung von Lebensraum für viele verschiedene Wildbienenarten erzielen kann. Zum Schutz von Amphibien, wie der seltenen Kreuzkröte, wurden auf Lichtensterns Initiative hin Flachgewässer in den Kiesgruben angelegt. Geplant war in diesem Zusammenhang auch eine Kooperation mit dem Vorjahrespreisträger Dr. Ernst Krach, die auf das Jahr 2021 verschoben werden musste.

 

Für die Aktiven der LBV Kreisgruppe ist Herr Lichtenstern, ein verlässlicher Ansprechpartner, der mit seiner zupackenden Art viele Projekte ermöglicht hat.