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Mitte September haben wir, auf der von uns betreuten Schutzfläche für die Rebhühner, eine weitere Blühfläche angelegt. Der Boden wurde mit dem Pflug vorbereitet, so dass wir ein freies Saatbett vorfanden. Auf dem sehr trockenen und sandigen Untergrund haben wir sogenannten Heudrusch als Saatgut ausgebracht. Dieser entsteht, wenn nach dem Mähen von Blühflächen das Mähgut getrocknet und ausgedroschen wird. Die von uns verwendeten Samen stammen vom Windsberger Hang. Um eine gleichmäßige Aussaat zu gewährleisten, haben wir das Saatgut mit Weizenkleie in einem Verhältnis ca 1:2 gemischt. Nun sind wir gespannt, wie sich die Fläche in den nächsten Monaten entwickelt, geplant ist, dass wir diese Entwicklung in monatlichem Abstand fotografisch dokumentieren.
Bei unserem Besuch 4 Wochen nach der Einsaat zeigt sich folgendes: Aufgrund der sehr trockenen Witterung sind erst wenige Keimlinge zu sehen. Diese befinden sich weitgehend in kleinen Mulden, wo sich ein bisschen Schatten und Taufeuchte hält. An einigen Stellen kommt Gras durch, welches beim Pflügen offensichtlich nicht sehr tief unter die Erde geraten ist. Mitte November schauen wir noch einmal nach.
Auf den ersten Blick scheint sich auf der Fläche nicht viel getan zu haben. Der grüne Schimmer kommt von Gräsern, die sich vom Unterpflügen nicht haben beeindrucken lassen. Auf den zweiten Blick finden sich aber doch eine Vielzahl von kleinen Pflänzchen, typische Ackerbewohner wie die rote Taubnessel oder das Ackerstiefmütterchen. Aber auch Karthäusernelken und verschiedene Kamillepflanzen lassen sich bereits erkennen. Wir freuen uns auf die weitere Entwicklung.
Sieht jetzt nicht nach einer spektakulären Veränderung aus, wenn man aber genauer hinschaut, kann man erkennen, dass sich insbesondere bei den speziellen Trockenrasenpflanzen einiges entwickelt hat. Auch scheinen schon die ersten Wildbienen den trocken warmen Standort für sich entdeckt zu haben, auf dem dritten Bild kann man oben in der Mitte einen Brutgang entdecken.
Noch immer wächst auf der Neuansaat verhältnismäßig wenig und vor allem auch viele normale Ackerkräuter. Zurzeit dominieren die Acker-Stiefmütterchen. Dafür blühen auf der älteren Blühfläche Margeriten, Nelken und Wiesensalbei.
Der viele Regen im Juni hat der Blühfläche gut getan. Doch im Gegensatz zu unserer "alten"Blühfläche lässt die Artenvielfalt noch sehr zu wünschen übrig. Es dominiert die weiß blühende geruchlos Kamille, auf der Altfläche zeigt sich dagegen ein ganz anderes Bild. Natternkopf und Flockenblumen blühen hier, zusammen mit Färberkamille und Karthäusernelke. Auf beiden Flächen kann man viele Schachbrettfalter und andere kleine Schmetterlinge beobachten.
Sommerlich trocken präsentiert sich die Blühfläche im Juli. Einige Schafgarben und Wilde Möhren überragen die Fläche, die sonst recht unspektakulär aussieht. Der Hasenklee und verblühte Ackerstiefmütterchen sind die dominierenden "kleinen"Pflanzen. Die alte Blühfläche ist auch weitgehend abgeblüht, dafür kommen jetzt die Samen der Blühpflanzen zum reifen. Hoffentlich verteilen Vögel und Insekten diese auch über die bereits bestehenden Flächen hinaus. Ansonsten ganz viele Streifenwanzen und auf den umliegenden Wiesen und abgeernteten Äckern der eine oder andere Feldhase.
Die Anlage von Blühflächen ist der Kreisgruppe schon lange ein großes Anliegen. Nicht erst seit dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" kümmern wir uns um verschiedene Blühflächen im Landkreis.
Bei der Anlage und Pflege dieser Flächen gibt es einige Dinge zu beachten:
Sollten Sie die Anlage einer Blühfläche in Betracht ziehen und noch Fragen dazu haben, dürfen Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzen.
Mehr Informationen finden Sie auch unter
Ansprechpartner:
Prof. Hans Leppelsack Christian Huber
08441/492727 0162/3473518