Anerkennung für gute Zusammenarbeit zum Wohle der Natur

25 Landwirte teilen sich den 7. Naturschutzpreis

Seltene Arten brauchen geeignete Flächen als Refugien. Weil sie für besondere Projekte des LBV kostenlos Grund zur Verfügung gestellt haben, wurden daher 25 Landwirte mit dem Naturschutzpreis Pfaffenhofen ausgezeichnet.

 

Es sei seiner Familie „eine Ehre“, zum nunmehr siebten Mal als Stifter des LBV-Naturschutzpreises auftreten zu dürfen, erklärte Josef Scheller jr. gleich zu Beginn seiner Rede.  Ziel der Auszeichnung sei es nicht nur, jenen zu danken, die in verschiedenen Projekten „Vorbildfunktion“ haben. Man wolle zudem Menschen für den Erhalt der Natur „motivieren“. Bürgermeister Thomas Herker begrüßte die Auszeichnung von „Beispielgebern“ aus der Landwirtschaft im Sinne der Erkenntnis: „Im Naturschutz geht es nur miteinander und nicht gegeneinander“. Landrat Martin Wolf, Schirmherr des Naturschutzpreises, lobte die Landwirte, die „mehr als ihre Pflicht“ in Sachen Artenschutz leisteten. Als Bürgermeister, in dessen Hoheitsgebiet der Brachvogel zum „Aushängeschild“ geworden ist, beteuerte Manfred Russer, er sei „mit im Boot“, wenn es um dessen Schutz gehe. Wo es Interessenskonflikte zwischen Gemeinde und Naturschutz gebe, müsse man man indes „gemeinsam Lösungen finden, die beide Seiten gerecht werden“. Bürgermeister Christian Staudter (USB) aus Geisenfeld zeigte sich über die Heidelerche, die in seiner Gemeinde eine der letzten Refugien gefunden hat, gut informiert. Er dankte den LBV Aktiven und den Landwirten, die durch ihr Engagement dazu beitragen, „dass es die Heidelerche noch gibt“.

 

Warum man, anders als bisher, nicht nur eine Person „sondern gleich 25“ mit dem Naturschutzpreis auszeichne, erklärte der LBV-Kreisvorsitzende Hans-Joachim Leppelsack in seiner Laudatio. Die Erfahrung habe gezeigt, dass Schutzmaßnahmen „ohne die unmittelbare Unterstützung dieser Grundstücksbesitzer gar nicht möglich wären“. Mit Fotos dokumentierte Leppelsack, wie auf bereitgestellten Wiesen und Brachflächen geschützte Brutareale, Nahrungs- und Schutzräume für den Großen Brachvogel, die Heidelerche, das Rebhuhn und verschiedene seltene Amphibien wie Wechselkröte und Laubfrosch geschaffen werden konnten.

 

  • Das LBV-Projekt zum Schutz des Brachvogels im Bereich des Paartales unterstützten folgende Landwirte aus Hohenwart und Pörnbach: Rupert Ritzer, Jakob Reicheneder, Rudolf Reicheneder, Anton Niedermeier, Ernst Niedermeier, Georg Kirmer, Simon Weber, Josef Reis, Josef Fuchs sen., Egidius Haunz jr., Roland Lechner, Walter Geistbeck, Ludwig Schnurrer und Franz Xaver Reitberger.
  • Im LBV-Schutzprojekt Heidelerche brachten sich folgende Landwirte aus Eichelberg, Buchersried, Parleiten und Geisenfeld ein: Helmut Schmid, Stefan Kaindl, Martin Überl, Sebastian Kürzinger, Sieglinde Gröber, Johann Kürzinger, Christian Königer und Hans Niedermaier.
  • Das LBV-Amphibien-Projekt in Jetzendorf unterstützten die Biobauern Gerlinde und Hubert Lehmair (Wechselkröte) und Landwirt Franz Wittmann (Laubfrosch).
  • Das LBV-Rebhuhnprojekt fördert der Prambacher Landwirt Wolfgang Hagl, indem er eine von der Scheller-Mühle bereitgestellte Ackerfläche mit Wildkräutern pflegt.