Viele Regenopfer unter den Tieren im Landkreis

Eine erste Bilanz

Das große Hochwasser hat alle sehr beschäftigt. Die Verluste von Menschenleben aber auch von Hab und Gut werden in trauriger Erinnerung bleiben. Doch auch die Natur und speziell die in ihr lebenden Arten wurden zum Teil hart durch Starkregen und Hochwasser getroffen. Der LBV Pfaffenhofen versucht nun eine Bilanz zu ziehen, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben kann.

 

Schon der Starkregen am ersten Tag führte dazu, dass die Steilwand in der Knorr Kiesgrube in Pfaffenhofen, die rund 25 bis 40 Brutpaare der Uferschwalben als Nistplatz auserkoren hatten, einfach abrutschte und alle Niströhren mit sich riss. Ob dabei auch Altvögel ums Leben gekommen sind, ist nicht bekannt. Ähnlich dürfte es anderen in oder an Steilwänden brütenden Arten entlang der Flüsse gegangen sein. Ob Eisvogel oder Wasseramsel, bei diesen Arten hatten Gelege oder flugunfähige Jungvögel keine Chance den Wassermassen zu entgehen. Auch Kiesbankbrüter wie der Flussregenpfeifer haben im schlimmsten Fall ihre Brut verloren.

Was langanhaltender Regen für flugunfähige Jungvögel bedeutet, zeigt sich bei diesem Wetterereignis wieder deutlich bei den Weißstörchen. Befanden sich vor dem Regen an 10 Horststandorten etwa 23 Jungstörche, so haben die Regenphase nur insgesamt 5 Jungstörche an 4 Standorten überhaupt überlebt. Schwer auszuhalten ist zum Beispiel das Bild aus Weichenried dass die 3 toten Jungstörche auf dem Horst zeigt, die eigentlich schon sehr weit entwickelt waren und trotzdem an Hunger und Kälte eingegangen sind. Auch für die jungen Uhus im Landkreis könnte sich die Regenperiode als tödlich erwiesen haben. LBV Experte Willi Holzer befürchtet hier große Verluste da auch hier die Alttiere bei starkem Regen nicht genug Nahrung für die schon recht großen Jungen heranschaffen konnten. Wie sich die Wassermassen und Regenmengen auf die kleineren Singvögel ausgewirkt haben lässt sich leider überhaupt nicht abschätzen, aber auch hier dürfte es zu Verlusten gekommen sein. Insbesondere für die Schwalben sind längere Regenperioden eine große Herausforderung, vor allem wenn die Jungen schon geschlüpft sind. Als reine Luftjäger finden sie in diesen Phasen kaum Nahrung, immer mal wieder werden dann entkräftete Vögel am Boden gefunden.

 

Doch nicht alle Tierarten hatten unter diesen Wetterverhältnissen zu leiden. Für Amphibien herrschen derzeit optimale Bedingungen, denn alle Senken und Pfützen sind gut gefüllt. Gerade sich schnell entwickelnde Arten wie Kreuz- oder Wechselkröten sollten von den derzeitigen Bedingungen profitieren.